Gründung
Von der Rheinisch-westfälischen Vereinigung der Freunde des kirchlichen Bekenntnisses wird das Haus als Gegenbewegung zur liberalen Theologie auf dem Grundstück Goebenstraße 32-34 gegründet.
Das Adolf-Clarenbach-Haus kann auf fast 125 Jahre Geschichte zurückblicken. Dabei sah es sich mehrfach kurz vor der Schließung und erlebte zahlreiche Umbauten und Renovierungen, die es schließlich zum heutigen Großen Haus und Nebenhaus in der Goebenstraße 32-36 machten.
Von der Rheinisch-westfälischen Vereinigung der Freunde des kirchlichen Bekenntnisses wird das Haus als Gegenbewegung zur liberalen Theologie auf dem Grundstück Goebenstraße 32-34 gegründet.
Das Große Haus wird bezogen. Es bietet zunächst 15 Studenten sowie dem Direktor und seiner Familie Raum für theologische Studien, Diskussionsrunden und Gemeinschaftsleben.
Aufgrund der finanziellen Lage und der immer kleiner werdenden Zahl von Theologiestudierenden in Bonn wird das Studienhaus im Jahr 1936 geschlossen und von der Bekennenden Kirche übernommen.
Das Gebäude dient den alliierten Truppen für einige Zeit als Unterkunft. Das bereits durch Bombenangriffe beschädigte Gebäude wird während dieser Zeit weiter in Mitleidenschaft gezogen, als Teile des Daches bei einem Brand zerstört werden.
Das Goebenstift kann wieder als Studienhaus genutzt werden, auch wenn es zunächst nur gelingt, im Haus Nr. 34 Zimmer für 14 Studenten einzurichten.
Durch Um- und Ausbau der beiden Häuser 32 und 34 entsteht schließlich ein integriertes Doppelhaus, das insgesamt 35 Studenten Unterkunft und Studienmöglichkeit bietet.
Das Studienhaus wird vom Trägerverein nach Adolf Clarenbach, einem der ersten evangelischen Märtyrer am Niederrhein, benannt.
Es werden erstmals auch Studentinnen in das Haus aufgenommen. Zudem wird in diesem Jahr das Nachbarhaus (Nr. 36) erworben.
Das Nebenhaus wird eröffnet, wodurch sich die Zahl der zur Verfügung stehenden Einzelzimmer auf 40 erhöht. Im selben Jahr wird durch die Einführung der hausmeisterlichen Ämter die Basis für die heutige Selbstverwaltung gelegt.
Das Goebenstift öffnet sich auch für Studierende anderer Fachrichtungen. So ergibt sich trotz eines evangelisch-theologischen Schwerpunkts eine vielseitige Gemeinschaft im Haus.
Nachdem das Evangelisch-Theologische Stift (seit den 1960er-Jahren „Hans-Iwand-Haus“) 2011 wegen Baufälligkeit geschlossen werden muss, kann mit den Erlösen aus dem Verkauf des Grundstücks das Adolf-Clarenbach-Haus durchgreifend renoviert und modernisiert werden.
Auch heute muss sich die Bewohnerschaft hin und wieder die Frage stellen, die bereits 1932 den Vorstand bewegt hat: „Ist das Haus noch nötig? Muss es bleiben?“ Doch wir wissen klar: „Das Haus ist nötig! Es hat noch seine große Aufgabe, heute mehr denn je!“.
Heute ist das Goebenstift eine lebendige Hausgemeinschaft, in der nach wie vor Studierende der evangelischen Theologie wie auch aller anderen Fachrichtungen ein zu Hause finden. Es gibt uns den Raum, praktisches Christsein zu erleben und in der eigenständigen Verwaltung und Gestaltung des Gemeinschaftslebens an uns und unseren Mitmenschen zu wachsen.
Einen vertieften Einblick in die Entwicklung und Geschichte des Hauses bietet die anlässlich des 100-jährigen Bestehens im Jahr 1997 veröffentlichte Festschrift mit dem Titel „100 Jahre Evangelisch-theologisches Studienhaus Adolf Clarenbach 1897-1997“. Zudem enthält sie Auszüge zur ursprünglichen Motivation der Einrichtung, die Rolle des Hauses im Kirchenkampf und manch weitere spannende Information
Die Sammlung wurde in die Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte (Band 125; herausgegeben von H. Faulenbach, D. Mayer und R. Mohr; ISBN 3-7927-1679-8) aufgenommen und ist 1997 im Rheinland Verlag, Köln erschienen.
Für 10€ kann die Festschrift beim Studieninspektor bestellt werden.